Der perfekte Nachtpfeil

oder UV-Licht-Suche in der dunklen Jahreszeit

Artikel von Tim Charzinski

Aus einem kleinen Absatz in der Traditionell Bogenschießen Ausgabe #56 und einer daraus resultierenden Diskussion im Archers Campfire entstand die Idee, sich mit dem Thema UV-Licht und Pfeile suchen etwas detaillierter auseinanderzusetzen.

Gerade jetzt in Herbst und Winter wird es früh dunkel, so dass wir immer öfter bei mehr als widrigen Lichtbedingungen schießen müssen. Pfeile die nicht das Ziel treffen, können so zu einer echten Herausforderung werden, auch wenn Taschenlampen wenigstens eine Chance zum Finden bieten. Nachteil handelsüblicher Taschenlampen ist aber, dass sowohl Pfeil, also auch die gesamte Umgebung gleichmäßig beleuchtet werden, womit sich die Pfeile vom Herbstlaub nicht absetzen können.

Um nun den perfekten Nachtpfeil konzipieren zu können (ohne selbstleuchte Nocken zu verwenden, die relativ teuer  und für Holzpfeile nicht erhältlich sind) habe ich also kurzerhand einer UV-Lampe gekauft, um diese mit diversen Feder- und Nockenfarben auszuprobieren.
Zur Lampe kann man sagen, dass es zwar viele sehr günstige Modelle gibt, diese aber nur bedingt geeignet sind, da die Leuchtkraft schon nach wenigen Metern stark nachlässt. Ich habe deshalb zu einer Lampe gegriffen, die auch im Geo-Caching viel Anklang gefunden hat, die Ultrafire WF-502B 1W (je nach Dollarkurs inkl. Versand ca. 12€). Mit gerademal 13cm passt diese auch gut in die Köchertasche.

Als Test-Federn (12) nutzte ich günstigen Naturfedern eines großen deutschen Bogensport-Versandhändlers. Zusätzlich wurden dann noch Nocken der Firma Bearpaw (9) und AAE (6) getestet.

Der Testaufbau geschah sozusagen unter Laborbedingungen im heimischen Wohnzimmer: Das Material wurde aus einer Entfernung von knapp 3m angestrahlt, was ziemlich gut den Bedingungen im Wald entspricht. Zur besseren Dokumentation stand eine Kamera auf dem Stativ bereit.

UV-Test 1: Die Federfarbe

Nachdem ich die 12 Federn aus ihren 12 Taschen befreit hatte, wurde diese nach oben beschriebenem Ablauf fotografiert. Deutlich zu sehen ist, dass lediglich vier Farben unter dem UV-Licht hervortreten. Und auch die Annahme „Hell muss Leuchten“ ist leider nur bedingt richtig, so strahlt die Farbe Gold verhältnismäßig wenig und naturbelassene Feder (ohne Bleichmittel) gar nicht.


v.l.n.r.:schwarz, bark, grau, weiß, blau, lila, pink, grün, lime, rot, orange, gold

Grob kann man sagen, dass die Farbtöne Pink, Orange, Lime (Neongrün) und Weiß für unseren Zweck besonders geeignet sind.

UV-Test 2: Nocken – Bearpaw

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass schon die kleinen Nocken ausreichen, um einen Pfeil mit UV-Licht deutlich von der Umgebung abzuheben. Gerade wer dem traditionellen treu bleiben möchte und deshalb auf eher gesetzte Farben setzt, kann so schon einen ganze Menge erreichen.


1.Reihe: Camo-Grün,Schwarz, Camo-Natur
2.Reihe: Gelb, Flow Orange, Camo-Rot
3.Reihe: Weiß, Flow-Grün, Flow-Rot

Im Fall der Firma Bearpaw kann gut erkennen, dass besonders die halbtransparenten Farben (Flow) herausstechen. Auch hier gilt wieder, Weiß hat so gut wie keine Rückstrahlung.

UV-Test 2: Nocken – AAE

Viel muss man hier schon gar nicht mehr hinzufügen, also lassen wir einfach mal Bilder sprechen:


v.l.n.r.: weiß, lila, rot, orange, blau, grün

Auch bei AAE-Nocken überzeugen die transparenten Farben, Ausnahme „Blau“

Fazit

Wer so richtig auffallen möchte, oder einfach seine Pfeile schnell und einfach finden möchte, nutzt im Dunkeln am besten Neonfarben, wie Gelb oder Pink. Diese leuchten auf eine Entfernung von 10-15m deutlich aus dem Unterholz hervor. Sollte es den Pfeil natürlich gänzlich unter das Laub ziehen, hilft aber auch zukünftig nur der Pfeilkratzer.